Mai 2018

Kambodscha – zwischen Mopeds, Touristen und Angkor Wat

Kambodscha ist ein armes Land, der Tourismus ist – zumindest in Siem Reap – eine der Haupteinnahmequellen überhaupt. Fast schon verzweifelt versuchen Verkäufer dir völlig überteuerte T-Shirts und Co zu verkaufen. Nach ein bisschen Handeln kosten diese natürlich nur einen Bruchteil vom Anfangspreis. Wir können leider kaum etwas über das Land selbst sagen, wir können aber davon berichten wie es rund um die Tourismusstadt Siem Reap aussieht.

 

Siem Reap selbst ist eine kleine Stadt die eigentlich nur für Touristen ist. In der Pub Street reiht sich ein Lokal an dem anderen, fast jedes davon hat 0,50 Cent Bier in der Happy Hour welche meistens den ganzen Tag dauert. Neben billig-Bier gibt es natürlich auch hervorragende kambodschanische Gerichte um ca. 4 – 6 USD pro Portion. Es wird kaum mit der Landeswährung (Riel) bezahlt, vielmehr gibt es hier den USD. Zum Riel-Millionär wird man hier nämlich ziemlich schnell. 1 Euro sind momentan ca. 4000 Riel. Auch die Geldautomaten spucken USD aus.

Außerhalb von Siem Reap

Man hat den Eindruck, dass sich das ganze Leben rund um und in Siem Reap auf der Straße abspielt. Straßenstände mit Obst und Gemüse, Frisch gekochtem, Moped-Werkstätten, Schülern die auf dem Weg zur Schule oder nach Hause sind, Gewand-Verkäufern oder Tuk-Tuk Fahrer. Die Leute lachen, sind bemüht um die Touristen und lieben ihre Mopeds. Die Mopeds überwiegen hier übrigens im Verkehr (geschätzt 85%). Man sieht kaum neue, dafür viele Museumsreife Motorräder. Solange es noch irgendwie fährt, wird damit gefahren. Teilweise transportieren die 2-Radler mehr Ladung als manch klein-LKW in Europa. Auch eine ganze vierköpfige Familie findet locker auf einem Motorrad platz.

Angkor Wat

Natürlich haben wir uns die größte Tempelanlage der Welt angesehen. Es gibt die Wahl zwischen einer großen Runde und einer kleinen. Die große Runde ist für zwei bis drei oder gar siebenTage gedacht, die kleine Runde schafft man an einem Tag. Wir haben uns für die kleine Runde inkl. Sonnenaufgang (05:00 Uhr) entschieden, waren dann bis 14:00 unterwegs. Die Tempel sind sehr eindrucksvoll, voller Geschichte und unglaublicher Baukunst. Einzelne Steine die die Größe eines Kleinwagens haben, Kunstvoll verzierte Wände, Wassergräben und fesselnde Aussichten von den Spitzen der Tempeln. Auf fast alle Tempeln auf der kleinen Runde kann man hinaufgehen. Teilweise sind die Stufen aber so steil, dass aus „hinaufgehen“ mehr ein hinauf-klettern wurde.

 

Am Haupttempel Angkor Wat selbst beginnen die meisten Touren die man unserer Meinung nach am besten mit einem Tuk-Tuk Fahrer bewältigt. Die Distanzen zwischen den vielen Sehenswürdigkeiten rund um die Tempelstadt sind einfach viel zu groß um zu Fuß zu gehen. Einen Fahrer findet man sehr einfach. Entweder es gibt von der Unterkunft ein Angebot (so war es bei uns) oder man geht einfach in die Stadt. Kaum 5 Meter gegangen sprechen einen mehrere Tuk-Tuk Fahrer an ob man schon bei den Tempeln gewesen sei bzw. ob man einen Fahrer braucht.

Der Fahrer holt einen dann am gewünschten Tag und Uhrzeit in der Unterkunft ab und bringt euch dorthin wo ihr wollt. Unser Fahrer hat immer geduldig auf uns gewartet, auch wenn wir ihn unter den vielen anderen Tuk-Tuk Fahrern einmal beinahe nicht mehr gefunden hätten. Den Sonnenaufgang am Haupttempel Angkor Wat würden wir euch schon empfehlen obwohl wir ihn selbst nicht ganz gesehen haben da es leider etwas bewölkt war. Als wir dann im Tempel waren, kam die Sonne doch noch. Ein Fahrer für den ganzen Tag kostet ca. 15-20 USD.

 

Wer sich wirklich intensiv für die Geschichte der Tempeln interessiert, kann locker zwei oder drei Tage in der Tempelstadt verbringen. Uns hat ein Tag wirklich gereicht, wahrscheinlich auch deswegen weil es (Mitte Mai) um die 35 – 38°C, mit einer geschätzten Luftfeuchtigkeit von 90% hatte.

Dementsprechend der wichtigste Tipp: Viel Wasser mitnehmen!

Übrigens: Tuk Tuk ist nicht gleich Tuk Tuk. Wenn man nach Bangkok schaut sind eigentlich alle geich aufgebaut. Festes Gehäuse, der Fahrer sitzt vor dir, sie sind mächtig laut und gehen alle gefühlte 80 km/h. Hier in Kambodscha bestehen die Tuk Tuk`s aus einem untermotorisiertem Moped, dass hinten am eigentlichen Platz vom Sozius eine selbst gebaute „Anhängerkupplung“ hat. Daran hängt dann der „Anhänger“ wo man drinnen sitzt. Unterwegs ist man dann mit ca. 30 km/h, mehr schaffen die Mopeds nicht.

 

Fazit:

Uns hat Kambodscha sehr gefallen obwohl wir es doch sehr schade finden, dass wir das Land nicht von seiner echten Seite gesehen haben. Aber man weiß ja nie, vielleicht verschlägt es uns wieder hin. Eine Reise ist das Land auf alle Fälle wert!

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