Mai - Juni 2018

Vietnam hat uns sehr beeindruckt, aber auch erschrocken. Ein Land in dem Veränderung großgeschrieben wird. Wir sind drei Wochen von Hanoi bis Saigon / Ho chi minh City mit Bus und Bahn gefahren und möchten hier gerne unsere Erfahrungen teilen.

Vietnam ist ein Land im Wandel welches sich zwischen Tradition und Tourismus wieder findet.

Die Natur in Vietnam ist einzigartig, die berühmten Kalksteinfelsen in der Halong Bay sind ein must see! In den Städten und Dörfern findet man noch die vielen traditionellen Straßenverkäufer, wohl kaum ein Europäer würde das auf der Straße gewaschene Gemüße kaufen, auf der anderen Seite gibt es dann die von normal bis nobel reichenden Touristenlokale. Erschrocken hat uns Vietnam deswegen, weil sie ein massives Müllproblem haben. Öffentliche Mistkübeln findet man hier kaum bis garnicht, an Mülltrennung darf man hier ebenso wenig denken.

Durch die immer mehr werdenden Touristen wird das wohl kaum besser werden. Und trotzdem findet wir Vietnam super, es gibt noch ein paar Flecken die noch nicht ganz so stark überlaufen sind, in 10 Jahren schaut das sicher anders aus. Das Essen ist vielseitig und doch sehr von Zitronengras und Fischsoße geprägt. Oft haben wir gelesen, dass Vietnamesen Touristen gegenüber unhöflich sind.. das können wir absolut nicht behaupten!

Angefangen haben wir in Hanoi wo wir die angeblich 5 Mio. Mopeds sofort gespürt haben. Der Verkehr ist laut, von Hupen geprägt und doch gibt es in dem ganzen Chaos scheinbar ein System.

Sehenswürdigkeiten hat Hanoi eine ganz spezielle.. nämlich die Stadt selbst. Einfach durch die Gassen schlendern und die vielen Mopeds, Straßenhändler, Werkstätten und Lokale entdecken. Hanoi lässt sich auch super zu Fuß erkunden. Unbedingt eine Runde um den Hoan Kiem See spazieren. Ansonsten würden wir für die Geschichte interessierten das Ho chi minh Mausoleum empfehlen, uns hat der Blick von außen gereicht.

Ein wahres Spektakel ist sicher der Zug in der Phung Hung Straße. Mehrmals täglich rollt hier der Zug zwischen den Häusern durch. Wir haben die Straße zufällig entdeckt und hatten dann auch noch das Glück, dass genau in dem Moment der Zug kam. Die Straße wurde kurz für den Verkehr gesperrt. Bevor der Schrankenwärter seine Absperrung vollendete, flitzten noch die letzten Mopeds durch. Und dann ging es schon los. Ein Zug mitten durch ein Wohnviertel, getresst hat hier niemand gewirkt. Nach ein paar Minuten war das Spektakel auch wieder vorbei und das Leben neben den Gleisen ging weiter.

 Essenstipp für alle die Zwischendurch einen Snack brauchen: (so wie wir)

 Bánh Mì 25 – hier gibt es je nach Wahl z.B. Schweinefleisch vom Grill mit frischem Gemüse im knusprigen Sandwich. Ein Traum! Noch dazu sehr günstig zu haben.

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Die berühmte Phở "Nudelsuppe" findet man auch an jeder Ecke, ob sie einem schmeckt muss jeder für sich selbst entscheiden. Wir fanden sie ganz lecker aber in denen die wir gegessen haben, fehlte irgendwie der Geschmack.

Was uns sehr super gefallen hat wo auch andere Städte mitziehen sollten:

Jedes Wochenende wir die gesamte Innenstadt komplett für den Verkehr gesperrt. Innenstadt bedeutet alles um den Hoan Kiam See. Ein super Erlebnis vorallem weil es durch die fehlenden Mopeds plötzlich sehr ruhig wird und die Fußgänger die Straßen erobern. Es wird getanzt, musiziert oder einfach auf der Hauptstraße entlang spaziert.. herrlich!

Von Hanoi sind wir dann weiter mit dem Zug Richtung Halong Bay gefahren. Von der Long Bien Zugstation in Hanoi ging es erstmal bis nach Haiphong. Von dort aus mit dem Taxi zum Pier um mit dem Speedboot weiter nach Cat Ba. Züge oder auch Fähren lassen sich super über Baolau.com buchen. Cat Ba selbst ist eine Insel von der die meisten Ausflüge zur Halong Bay starten. Was wir sehr empfehlen können ist der Aussichtspunkt Cannon Fort. Am besten mietet man sich im Ort ein Moped und fährt hinauf, zu Fuß ist das sicher schaffbar, aber dauert entsprechend lange. Mindestens

1 – 2 Stunden, man sollte unbedingt zum Sonnenuntergang dort sein.

Mit einem Ausflugsboot sind wir dann am nächsten Tag zu den berühmten Kalksteinfelsen gefahren. Gesehen haben wir die berühmte Halong Bay, ein Fischerdorf und auch Buchten die nicht von jedem Touristenschiff angefahren werden. Auch eine kleine Kajaktour war mit dabei. Ein super Tag an den wir uns wohl noch lange erinnern werden. Zwischen den grünen Kalksteinfelsen zu paddeln und in der nächsten Bucht baden zu gehen hat uns sehr gefallen. Eine überwältigende Natur die wir jedem empfehlen würden.

Weiter ging es mit dem Bus nach Ninh Binh bzw. Tam Coc. Direkt vom Hotel abgeholt ging es mit dem Bus zuerst über die Insel, anschließend mittels Fähre auf das Festland und dann ca. 4 Stunden bis nach Ninh Binh. Eine sehr ruckelige Fahrt mit teilweise lebensmüden Überhohlmanövern.

Gewohnt haben wir dann in Tam Coc, gleich neben Ninh Binh. Auch hier haben wir uns wieder ein Moped gemietet und sind dann in die "trockende Halong Bay" gefahren. Der Name stammt von den vielen Kalksteinfelsen die hier – gleich wie in der Halong Bay – in die Höhe ragen aber eben ohne Wasser, dafür aber mit einem Fluss. Der 500 Treppen zum Aussichtspunkt "The lying dragon" haben uns bei 35°C einiges abverlangt. Das viele Schwitzen hat sich dann aber für die super Aussicht gelohnt. Eine Bootsfahrt auf dem Fluss, welcher durch die Kalksteinfelsen führt, würden wir jedem empfehlen.

Von Ninh Binh ging es dann mit dem Nachtzug weiter nach Hue.Wie es uns im Nachtzug ergangen ist könnt ihr gerne im Weltreise Live Blog nachlesen. Die alte Kaiserstadt ist sehr sehenswert, auch das Eintrittsgeld ist vertretbar.

Wir hätten theoretisch bis Hoi An direkt mit dem Bus fahren können haben aber dann gelesen, dass die Zugstrecke zwischen Hue und Hoi An der schönste Abschnitt zwischen der gesamten Strecke von Hanoi bis Ho chi minh City sein soll. Die Strecke führt über den Hai Van Pass oder eben auch Wolkenpass genannt. Eine wunderschöne Strecke entlang am Meer die man sich nicht entgehen lassen sollte. Leider fährt der Zug nur nach Da Nang was einen Weitertransport nach Hoi An mit Bus oder Taxi erforderlich macht. Gewohnt haben wir aber nicht direkt in Hoi An sondern am

An Bang Beach.

Zwischen der Strecke Da Nang und An Bang schießen die Resorts wie Pilze aus dem Boden, eben ein Land das sich verändert. Was wir zu dem Bauboom sagen gibts im Live Blog zum Nachlesen.

Am An Bang Beach waren wir in einem Homestay / Hotel untergebracht keine 5 min. vom Strand entfernt. Dort findet man viele billige Strandliegen oft mit Verpflegung vom angrezenden Restaurant. In Hoi An spielt sich dafür das Leben ab, hier findet man die vielen Touristen die am Abend am An Bang Beach fehlen. Wahrscheinlich eine der schönsten Städte von Vietnam, tausende Laternen schmücken die Straßen.

Der Verkehr in Vietnam kann nicht mehr verrückter werden? Doch kann er!

Nachdem wir den Verkehr auf unserem Weg durch Vietnam beobachten durften, dachten wir, dass der Verkehr eigentlich nicht mehr schlimmer werden kann, aber da waren wir noch nicht in Ho chi minh City. Selbst die Gehsteige werden hier zur Abkürzung wegen den lästigen roten Ampeln. Irre!!

Um sich eine Übersicht über die Stadt zu schaffen eignet sich der Ausblick vom Saigon Skydeck am Bitexo Financial Tower. Nicht ganz billig aber der Ausblick ist es wert. Besucht haben wir den Wiedervereinigungspalast sowie das Hauptpostamt, die Kathedrale Notre Dame Saigon die momentan renoviert wird und das Kriegsmuseum, in dem wir einen Einblick in die schreckliche Geschichte vom Vietnam-Krieg bekommen haben.

ZUM VIDEO VON VIETNAM GEHTS ES HIER